Lean Coffee ist eine kollaborative und agile Methode, die sich für effiziente und fokussierte Diskussionen in Gruppen eignet. Sie wurde erstmals von Jim Benson und Jeremy Lightsmith im Jahr 2009 entwickelt und hat seitdem in der agilen Community an Popularität gewonnen.

Die Grundidee von Lean Coffee ist einfach: Eine Gruppe von Menschen trifft sich, um über bestimmte Themen zu diskutieren, die für sie relevant sind. Diese Themen können von jedem Teilnehmer vorgeschlagen werden und reichen von aktuellen Projekten über Herausforderungen bis hin zu neuen Ideen. Der Schlüssel zur Effektivität von Lean Coffee liegt in seiner strukturierten Herangehensweise.

Das Format

Das Format eines Lean Coffee-Meetings ist wie folgt:

  1. Themenfindung: Jeder Teilnehmer schreibt seine Themenideen auf Karten oder Sticky Notes und legt sie auf einen zentralen Tisch.
  2. Abstimmung: Die Teilnehmer stimmen darüber ab, welche Themen diskutiert werden sollen, indem sie Punkte oder Markierungen auf den Karten setzen. Die Themen mit den meisten Stimmen werden priorisiert.
  3. Diskussion: Die Gruppe beginnt mit der Diskussion des ersten ausgewählten Themas. Ein Zeitgeber überwacht die Zeit und stellt sicher, dass die Diskussion innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens bleibt, typischerweise etwa fünf Minuten pro Thema.
  4. Strukturierung: Während der Diskussion kann die Gruppe vereinbaren, bestimmte Ideen oder Lösungen festzuhalten und zu strukturieren, um sicherzustellen, dass wichtige Erkenntnisse dokumentiert werden.
  5. Fortfahren oder Weitermachen: Nach Ablauf der Zeit für ein Thema entscheidet die Gruppe, ob sie die Diskussion fortsetzen möchte oder zum nächsten Thema übergehen möchte. Dieser Prozess wird für jedes ausgewählte Thema wiederholt.

Mehrwert von Lean Coffee

Der Mehrwert von Lean Coffee liegt in seiner Fähigkeit, effektive und fokussierte Diskussionen zu fördern, die Teilnehmer einbeziehen und wertvolle Einsichten liefern. Einige der Hauptvorteile sind:

  1. Partizipation: Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, Themen vorzuschlagen und darüber abzustimmen, was diskutiert wird. Dies fördert die aktive Beteiligung und das Engagement der Gruppenmitglieder.
  2. Flexibilität: Lean Coffee ist anpassungsfähig und kann für verschiedene Größen von Gruppen und verschiedene Themenbereiche verwendet werden. Es kann in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden, von informellen Teamtreffen bis hin zu formellen Konferenzen.
  3. Fokussierung: Durch die zeitliche Begrenzung für jede Diskussionseinheit bleibt die Gruppe fokussiert und vermeidet es, sich in unwichtigen Details zu verlieren. Dies fördert produktive Gespräche und ermöglicht es, mehr Themen in kürzerer Zeit zu behandeln.

Potenzielle Schwächen

Trotz seiner Vorteile hat Lean Coffee auch einige potenzielle Schwächen:

  1. Zeitmanagement: Wenn die Zeit nicht effektiv gehandhabt wird, kann Lean Coffee zu langwierigen Diskussionen führen, die nicht zu konkreten Ergebnissen führen. Ein effektiver Zeitgeber ist daher entscheidend für den Erfolg der Methode.
  2. Dominierte Diskussionen: In einigen Fällen können bestimmte Teilnehmer die Diskussion dominieren und andere Meinungen übertönen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle Teilnehmer die Möglichkeit haben, ihre Ansichten einzubringen, und dass die Diskussion nicht von einzelnen Personen monopolisiert wird.
  3. Mangelnde Struktur: Ohne klare Strukturierung können die Ergebnisse von Lean Coffee-Meetings unübersichtlich sein und es kann schwierig sein, wichtige Erkenntnisse oder Entscheidungen festzuhalten. Eine gute Dokumentation und Nachverfolgung sind daher entscheidend, um sicherzustellen, dass die Diskussionsergebnisse angemessen verwaltet werden.